Der Europäische Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) ist eines der wichtigsten Finanzierungsinstrumente der europäischen Kohäsionspolitik. Er soll dazu beitragen, wirtschaftliche Unterschiede innerhalb der EU auszugleichen und damit den Zusammenhalt fördern.
Der Europäische Fonds für regionale Entwicklung (EFRE): Innovationen, Klimaschutz und attraktive Stadtviertel für Sachsen!
Welche Summe erhält Sachsen aus dem EFRE?
Die EU stellt Sachsen im Förderzeitraum 2021 bis 2027 rund 1,95 Milliarden Euro zur Verfügung.
Der EFRE kommt im Freistaat schon seit 1991 zum Einsatz: Rund 8,1 Milliarden Euro EFRE-Mittel gab es seitdem bis 2020 in vier Förderzeiträumen. Damit konnte viel für Sachsens Wirtschaft, Infrastruktur, Umwelt und Stadtentwicklung erreicht werden.
Was enthält das EFRE/JTF-Programm für den Freistaat Sachsen 2021 – 2027?
Das EFRE/JTF-Programm des Freistaates Sachsen für den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und den Just Transition Fund (JTF) 2021 bis 2027 bildet die Grundlage für die Förderung des EFRE und den JTF. Es enthält die Schwerpunkte und Beschreibungen der möglichen Fördermaßnahmen sowie die Finanzplanung.
Wie teilt sich die Summe aus dem EFRE auf die sächsischen Regionen auf?
Von den 1,95 Milliarden Euro stehen rund 1,73 Milliarden Euro Millionen Euro für die so genannten Übergangsregionen Dresden und Chemnitz bereit. Für die stärker entwickelte Region Leipzig sind es 219 Millionen Euro*.
*stärker entwickelte Regionen sind Regionen mit einem Pro-Kopf-BIP, das über 100% des EU-Durchschnitts liegt; Übergangsregionen sind Regionen mit einem Pro-Kopf-BIP, das zwischen 75% und 100% des EU-Durchschnitts liegt; weniger entwickelte Regionen sind Regionen mit einem Pro-Kopf-BIP, das unter 75% des EU-Durchschnitts liegt.
Wie hoch ist der EU-Kofinanzierungssatz?
Der Anteil, mit dem die EU Projekte kofinanziert, beträgt im Förderzeitraum 2021 bis 2027 in den Übergangsregionen Dresden und Chemnitz 60 Prozent, in der stärker entwickelten Region Leipzig 50 Prozent. Die EU-Mittel ergänzen den nationalen (also privaten oder öffentlichen) Anteil.
Welche Förderschwerpunkte gibt es beim EFRE?
Die folgenden Politischen Ziele der EU bilden die Basis für die EFRE-Förderung im Freistaat Sachsen:
Ein intelligenteres
Europa
- Förderung von anwendungsnahen Forschungsinfrastrukturen, -projekten und –netzwerken
- Anwendungsorientierte Energie- und Klimaforschung
- Technologieförderung
- Health Innovation – Förderung intelligenter Lösungen für die Gesundheits- und Pflegewirtschaft
- Innovative Gründungen
Ein grüneres, CO2-freies Europa
- Verbesserung der Energieeffizienz an Hochschulen und Landesliegenschaften
- Energieeffizienzmaßnahmen/ Maßnahmen zur Treibhaus- gasminderung
- Intelligente Energiesysteme, Netze und Speichersysteme
- Anpassung an die Folgen des Klimawandels
- Hochwasserrisikomanagement
- Kreislaufwirtschaft
- Flächenrecycling
- Stadtgrün, Lärmschutz, Schutz vor Radon
- Multimodale städtische Mobilität
Ein bürgernahes
Europa
- Nachhaltige Stadtentwicklung
Wer ist für den EFRE in Sachsen zuständig?
Im sächsischen Wirtschaftsministerium (SMWA) ist die Verwaltungsbehörde EFRE/JTF für die Umsetzung des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung und des Just Transition Funds in Sachsen insgesamt zuständig. Die einzelnen Förderprogramme werden themenspezifisch durch die zuständigen Fachministerien verantwortet. Vertreter der Wirtschafts- und Sozialpartner begleiten und überwachen im sogenannten Begleitausschuss die Umsetzung der Förderung.
Wer kann Fördermittel aus dem EFRE beantragen?
Die Zielgruppen der EFRE-Förderung sind so vielfältig wie die Fördermöglichkeiten. Je nach Programm können Unternehmen, Forschungseinrichtungen, Kommunen, Vereine/ Verbände oder auch der Freistaat Sachsen selbst Begünstigte sein.
Wie und wo können Fördermittel beantragt werden?
Für Information, Beratung und Antragstellung zu den meisten EFRE-Förderprogrammen ist die Sächsische Aufbaubank – Förderbank (SAB) zuständig.
Ein zentrales Fördervorhaben der Europäischen Union
In Döbeln wurde beim Augusthochwasser 2002 fast die Hälfte des bebauten Stadtgebietes überschwemmt. Die Innenstadt stand teilweise mehr als 3,50 Meter unter Wasser. Der Gesamtschaden lag bei 150 Millionen Euro. Zur Verbesserung des Hochwasserschutzes ließ der Freistaat Sachsen Hochwasserschutzkonzepte für alle Fließgewässer I. Ordnung erstellen – darunter auch für die Mulde. Das Projekt „Freiberger Mulde, Hochwasserschutz Döbeln“ wurde einer hohen Dringlichkeit zugeordnet.
